Das Portrait eines Soldaten ist das erste Bild einer Serie, in der ich Gedanken und Gefühle von Menschen sicht- und aus dem Bild heraus fühlbar mache. Das Portrait eines Soldaten ist comichaft verzerrt. Schnell wird…
Das Traumwelten Shooting

Für mein Shooting „Traumwelten“ haben wir uns viele Gedanken zum Thema „Träumen“ gemacht. Träume an sich können nicht unmittelbar beobachtet werden. Unsere Gedächtnisinhalte spielen bei der Traumbildung eine Rolle und Träume sind für unbewusste Vorgänge bedeutsam. Sie sind nie greifbar. Wir erleben sie nur allein. Sie sind zerbrechlich und vergänglich und können doch so stark sein, dass sie uns „mitnehmen“. Auf die eine oder andere Weise. Positiv wie negativ.
Es war uns bei diesem Shooting wichtig, das Indirekte, nicht Greifbare sichtbar zu machen. Wie in einem Traum erscheinen uns auf den Bildern Blumen, stachelige Blumen, Rosen und Silberdisteln, durch einen transluzenten Schleier. Die schöne Schlafende macht uns neugierig. Wovon mag sie träumen? Sie hat etwas Engelhaftes. Ihre Augen sind geschlossen. Wir bekommen die Assoziation von Schneewittchen im gläsernen Sarg. Efeu umrankt sie: Wie lange mag sie da wohl schon liegen?
Ihren Dornröschenschlaf möchte niemand stören. Sie ruht in sich und doch wirkt alles im Fluss – durch das milchige Wasser oder das durchsichtige Tuch. Sie nimmt uns mit in ihre Traumwelten – aber eben nur indirekt.
Kaum Zeit zum Träumen blieb uns beim Realisieren der Bilder. Aber das könnt ihr euch gerne selbst ansehen in unserem neuen Making-Of zum Shooting Traumwelten.
Falls ihr noch Lust auf mehr zum Thema Träume habt, hier noch etwas Poetisches.
Viel Spaß wünscht euch
Fritz
Träume
Gigantische Räume
Ich klettere auf Bäume
Und über Zäune.
Wenn ich träume, zerfließt die Welt im Nichts.
Ich werde zur großen Gestalt des Lichts.
Ich fliege, beende Kriege –
ganz ohne Siege.
Wiege mich im wonnigen Antlitz strahlender Leute –
Die größte, schönste, ergreifendste Beute.
Träume
Gigantische Räume
Ein großes Forum jubelt mir zu.
Alles Geifern und Zerren gibt endlich Ruh.
Wetteifer wird zum seltenen Gast
Liebe und Wärme verdrängen die Last.
Labsal weidet auf einer großen Wiese.
Das Glück sprüht Funken.
Ich bin nicht allein.
Wir lachen – innig versunken.
Träume
Gigantische Räume
Wer hat uns gewunken?
Wer macht uns wach –
herausgerissen
zerschellt, der Traum,
in dieser Welt –
er braucht mehr Raum.
Träume
Gigantische Räume
hätten sie über den Kröpfen der zugeschnürten Hälse
Gäben wir ihnen Zeit, kämen sie von ganz alleine
in unsere Köpfe und machten sich Platz.
Veränderten gekonnt das Gemeine,
das uns hetzt und an uns kratzt.
Träume
Gigantische Räume
klettere auf Bäume und versäume nicht,
die Seele baumeln zu lassen,
nur so sind sie zu fassen.
(Gedicht von Christine Seizinger)