Hipstamatic- Spielzeug oder ernst zu nehmendes Fototool?

Das quadratische Schwarzweiß-Bild aus der Fotografieserie "Hipstamatic Ghosttrain" des Fotografen Fritz Phillipp aus Frankfurt im Rhein-Main-Gebiet, wurde in Köln aufgenommen und portraitiert einen jungen Mann mit Kopfhörern im Bus, hinter der Doppelbelichtung einer Hausfassade

Einen Nachmittag lang bin ich mit der Straßenbahn kreuz und quer durch Frankfurt gefahren und habe versucht Leute zu portraitieren. Bewaffnet war ich lediglich mit meinem i-Phone. Geladen hatte ich die Hipstamatic-App. Probiert habe ich das Ganze in Anlehnung an die Bilderserie „Ghost Train“,
die ich im ipad Magazin (http://snapm.ag/) snap Magazin „The Musik Issue“ 01.03.2012 – pages 96-105) gesehen hatte. Eine Serie, die mit dem Doppelbelichtungstool der App entstanden ist.

„By exposing twice, more information is packed into the final frame, overlapping scenes give ghostly reflections and the appearance of intersecting worlds“

Die in Gedanken versunkenen Fahrgäste schauen mit starren Blick aus dem Fenster. Die Welt außerhalb des Fensters und die Fahrgäste verschmelzen bildlich in einer Traumwelt, die voneinander schwer zu trennen ist.

Nach meiner Tour durch Frankfurt verstehe ich gut den Kult der um die Hipstamatic-App betrieben wird. Die unterschiedlichen Linsen und Filme der App geben jedem Foto das gewisse Etwas im Retro-Look.

Technisch war das Ganze relativ simpel: Die App verwandelte mein Apple Smartphone in eine digitale Fotoausrüstung. Bevor ich fotografiert habe, stellte ich mir mein eigenes Kamera-Set-Up zusammen. In der Basisversion stehen drei Filme, vier Objektive und drei Blitzgeräte zur Auswahl. Weitere Optiken und Filme lassen sich für jeweils 0,79 € hinzukaufen. Ein wenig habe ich mich auch mit der Software auseinandergesetzt und ausgetüftelt, zu welchen Lichtverhältnissen welche Konfigurationen am besten passen.

Die Hipstamatic App wurde optisch der klassischen Plastik-Kamera „Hipstamatic 100“, die zwischen 1982 und 1984 in einer Kleinserie von 157 Exemplaren gefertigt wurde, nachempfunden. Die App bringt schnell den Spaß der analogen Fotografie zurück.

Klingt etwas nach „schönem Spielzeug“. Die App kann jedoch ein ernst zu nehmendes Tool zur Umsetzung kreativer Ideen sein. Der dritte Platz bei der Wahl zur Fotoserie des Jahres 2012, vergeben vom Donald W. Reynolds Institut für Journalismus, ging an den US-amerikanischen Fotograf Damon Winter. Er war mit der US-Armee in Afghanistan unterwegs und hielt Einblicke in das Leben der Soldaten fest. Alle Fotos der ausgezeichneten Bilderserie wurden mit dem iPhone und Hipstamatic geschossen.

Schön finde ich, dass die Bilder erst in einem „Prozess“ entwickelt werden müssen. Man sieht also nicht direkt das Resultat, sondern muss auf das Bild bis zu 20 Sekunden warten. Ich habe es genossen, für einen kurzen Augenblick dieses ungewisse Gefühl zurück zu haben, das Fotografen noch aus dem Labor beim Warten auf die Bilder kennen. Wer will, kann sogar beim US-Hersteller Papierabzüge seiner Aufnahmen vom iPhone aus ordern.

Hipstamatic ist nur für Apples Betriebssystem iOS verfügbar und koste 3,49 € Euro.

Fazit: Die Entwickler von Hipstamtic arbeiten an ihrer App mit viel Liebe zum Detail. Besonders Liebhaber der Vintage-Fotografie und Retro-Effekte werden ihre Freude haben. Hipstamatic kann aber durch die Möglichkeit verschiedene Optiken mit verschiedenen Filmen zu kombinieren im richtigen Kontext zum seriösen Tool  bei der Umsetzung fotografischer Ideen werden. Kritikern sei gesagt: Es ist der Fotograf der das Bild gestaltet, nicht das Equipment.

Zusätzlich gibt es Rund um die App, viele nette Features, wie z.B das Snap Magazin, die den Einsatz der App unterstützen, den Spaß an der Fotografie fördern und den Gedankenaustausch zwischen den usern vorantreiben.

Fotografie Fotograf Frankfurt am Main Fritz Philipp Rhein-Main Kontakt

fritz philipp

Neue Mauerstraße 10
61348 Bad Homburg

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