Portfolio: Tipps für Fotografen

Bild des TECCO BOOK CARBONATE vom Fotografen Fritz Philipp aus Frankurt zum Blogbeitrag Portfolio: Tipps für Fotografen

Brauchen Fotografen eine gedrucktes Portfolio? Meine Antwort ist ein eindeutiges: JA

Um so verwunderlicher, dass ich das Thema Portfolio-Mappe seit Jahren vor mir hergeschoben habe. Aber was soll ich sagen: Für mich stellte das Gestalten einer eigenen Mappe ein enormes Hindernis dar. Zum Einen, weil ich nicht wußte wie und auf welche Art ich meine Bilder präsentieren sollte. Zum Anderen weil ich mich nicht entscheiden konnte, wie ich meine Mappe inhaltlich konzipiere und welche Aufnahmen ich zeigen sollte.

Erst jetzt und dank der Unterstützung meiner Mitarbeiterin, habe ich mich auf meinen Hintern gesetzt und das „Großprojekt“ Portfolio-Mappe in die Tat umgesetzt! Und ich kann euch sagen, es war ein steiniger Weg, aber ich habe auf der Reise einiges gelernt.

Von daher meine 4 wichtigsten Tipps zum Gestalten eines gedruckten Fotografen-Portfolios:

Tipp 1: Miniaturen printen

Sammle erst mal in einem Ordner Bilder, die dir spontan gefallen. Anfangs war das bei uns noch sehr chaotisch. Aber nach und nach ergeben sich quasi wie von alleine Schwerpunkte. Du wirst automatisch zu bestimmten fotografischen Themen mehr Aufnahmen finden, die dir gefallen. Nachdem wir mit Sammeln fertig waren, haben wir in Lightroom Markierungen für „sehr gut“ und „gut“ vergeben und so noch mal die Menge der Bilder reduziert. Um die Dinge klarer zu sehen, hat mir Folgendes ungemein geholfen: Wir haben die Vorauswahl als Miniaturen von ca. 6x8cm pro Bild (einfach einen Kontaktbogen in DINA4 in Lightroom anlegen) auf normalem 120g-Papier ausgedruckt. Es waren verdammt viele Bilder und der gesamte Büroboden war mit Minifotos gepflastert. Aber jetzt wurde noch mal viel deutlicher, welche Aufnahmen wirken und welche in meinem Portfolio nichts zu suchen haben. Das freie Anordnen und Vergleichen der geprinteten Miniaturen macht es wirklich leichter, Entscheidungen zu treffen.

Tipp 2: Rede mit Anderen über dein Portfolio!

Einer der simpelsten und zugleich wahrscheinlich wertvollsten Tipps: Rede mit Anderen! Zeige deine Mappe und hole dir Feedback ein. Es ist furchtbar schwer, selber seine stärksten Motive auszuwählen. Man hat eine „eingefahrene“ Sicht auf die Dinge und bewertet seine Aufnahmen mit anderen Maßstäben. Eine „externe“ Sichtweise kann Dinge ans Tageslicht bringen, die dir selber nie bewußt waren. Zumindest war das bei mir so. Erst durch die Gespräche mit Anderen und indem ich meine Mappe immer wieder präsentiert habe, wurde mir bewußt hinter welchen Aufnahmen ich wirklich stehe; welche meiner Bilder mir wirklich wichtig sind. Viele Fotos, die ich zuerst in der Mappe hatte, sind daher rausgeflogen, andere dafür reingewandert. Schritt für Schritt hat sich eine fotografische Vision entwickelt und gefestigt.

Tipp 3: Reduziere Plastik! Laß dein Portfolio atmen

Die Verwendung von Plastik ist aus umwelttechnischer Sicht so oder so nicht zu raten. Sowohl im alltäglichen Leben, als auch für ein Fotografen-Portfolio. Dennoch scheint die Verwendung von „Look-Books“ nach wie vor gängiger Standart zu sein. Natürlich ist es praktisch: Die Hüllen schützen die Bilder und es ist einfach, Fotos auszutauschen und zu erneuern. Aber in meinen Augen „leidet“ die Wertigkeit der Aufnahmen. Die Hüllen reflektieren das Licht und verkratzen leicht. Es gibt auf dem Markt eine Menge wundervoller Druckpapiere, die die Brillanz einer Aufnahme unterstreichen und durch ihre Haptik das Betrachten zu einem Erlebnis machen. Ich habe mich nach langen Überlegungen für ein CARBONATE GRAN Square von der Firma Tecco entschieden. Sicherlich nicht die billigste, aber auf alle Fälle eine wunderschöne Lösung :). Warum ich mich dafür entschieden habe bringt mich direkt zu Tip 4…

Tipp 4: Keep it flexible

Selbstverständlich muß man seine Mappe nicht selber drucken. Viele Firmen bieten mittlerweile für erschwingliche Preise wunderschöne Fotobücher an. Diese haben aber einen entscheidenden Nachteil: Sie sind starr. Bilder können nicht rausgenommen, anders angeordnet oder ersetzt werden. Aber gerade dieses macht ein Fotografen Portfolio in meinem Augen erst zu einem nützlichen Handwerkszeug. Es gibt einem selber die Chance sein Portfolio zu entwickeln, neue Arbeiten aufzunehmen und durch ältere Bilder zu ersetzten. Auch Alice Feja, Artbuyerin der Agentur Kolle Rebbe aus Hamburg, gibt in einem Beitrag der Zeitschrift Page die Empfehlung: „Ein Zeichen von Professionalität ist es, wenn sich Fotografen im Vorfeld mit dem Kundenportfolio der Agentur beschäftigen und ihre Mappen zumindest in Teilen individualisieren.“ Da ich mich in meinem Portfolio für ein Papier entschieden habe, dass Doppelseitig bedruckt werden kann, haben wir jeweils nach einer Serie eine Leerseite eingebaut haben. Dadurch habe ich die Möglichkeit Serien aus der Mappe raus zu nehmen und durch ein anderes Thema zu ersetzten. Je nach Bedarf.

Bleibt mir zum Schluß nur noch eines zu Wünschen: Viel Erfolg beim Aussuchen, Entwerfen und Drucken deiner Mappe! Die Mühe ist es auf jeden Fall wert!

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